In der Praxis gibt es allerdings gewaltige Hindernisse, welche dem entgegenstehen. Eine kleine Hindernis ist in der Tatsache zu sehen, dass nur wenige Menschen über diese Zusammenhänge und die hohe Formbarkeit und Plastizität ihres Gehirns informiert sind. Ein größeres Hinderniss ist darin zu sehen, dass gewünschte positive Veränderungen Kraft, Energie, Eigeninitiative, vollen Einsatz erfordern und nicht an die Agentur für Arbeit, politische Parteien, Krankenkasse, den Hausarzt oder Glückspillen delegiert werden können. Eine weiteres Hindernis sind negative Überzeugungssysteme:
Ein Mensch hat sich selbst sein ganzes Leben lang in einem Dauerzustand der Ängstlichkeit und gefühlten Machtlosigkeit häuslich eingerichtet. Er selbst nimmt diesen Zustand überhaupt nicht als "negativ" wahr, da er keinen positiven Vergleich hat. Hat er die Wahl zwischen "Angst" und "Veränderung", so entscheidet er sich im Zweifelsfall für "Angst". Diesen Zustand kennt er. Hier fühlt er sich in seiner objektiven Unsicherheit subjektiv trotzdem sicher. Eine positive Veränderung ist für ihn außerhalb jeglicher Vorstellbarkeit. "Veränderung" ist etwas Unbekanntes.
Unbekanntes kann gefährlich sein, macht Angst und wird konsequent vermieden. Die größte Hürde auf dem Weg zu einer Veränderung ist also ein Mangel an Mut. Und der äußert sich als ein Hang zur Bequemlichkeit und Resignation.
Also woher kommt unser Mut, oder woher beziehen wir den Mut dies zu erreichen?
Wir müssen uns nur jene anschauen, die wir als mutig an erkennnen. Es gibt zwei Arten von Mut. Die einen sind mutig, weil ihnen die Einsicht fehlt, weil sie entweder zu wenig Hirn haben oder es einfach nicht benutzen. Wer die konsequenzen seines Handels nicht begreift, der wird ohne Angst handeln. Der wirkliche Mut erwächst aus Einsicht und dem Gefühl der Verbundenheit. Um diese Art von Mut zu entwickeln, muss man Gelegenheiten bekommen, sein Leben selbst zu bestimmen, Verantwortung zu tragen und Erfahrungen bei der Bewältigung von Aufgaben zu sammeln, die das Leben in einer Gemeinschaft mit anderen Menschen immer wieder jeden einzelnen stellt.